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Schulterverletzungen

SCHULTERLUXATION

Schulterinstabilität
Bei der sogenannten traumatischen Instabilität kommt es durch eine unfallbedingte Verrenkung - meist vordere Luxation - des Armes zu einer Verletzung der Schulterkapsel mit Abriß der  vorderen-unteren Knorpellippe vom Schulterpfannenrand (Bankart-Läsion). Dadurch wird das Schultergelenk insbesondere für sportliche Belastungen instabil. Wiederholte Luxationen drohen. Das sollte vermieden werden, denn die Folge einer unbehandelten Instabilität kann der vorzeitige Verschleiß des Gelenkknorpels (Arthrose) sein. Seltener als von vorderen Instabilitäten sind Patienten von hinteren oder komplexen Instabilitäten betroffen. Die Instabilität des Schultergelenkes kann außerdem angeboren (konstitutionell) sein.  Charakteristisch dafür sind wiederholte Ausrenkungen ohne auslösenden Unfall.

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Kurzform Schulterinstabilität

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Schulterinstabilität

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Nachbehandlung Schulterinstabilität

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Schulterinstabilität

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Symptome

Neben der offensichtlichen Ausrenkung des Schultergelenkes können insbesondere bei sportlicher Tätigkeit teilweise schmerzhafte Instabilitätsgefühle oder drohende Ausrenkungen auftreten. Auch ungeklärte vordere Schulterschmerzen bei Belastung können die Folge einer vorderen Instabilität sein.

Behandungsmöglichkeiten

Konservative Therapie

Bei der angeborenen Instabilität ist die spezielle Krankengymnastik Mittel der ersten Wahl, um das Gelenk durch eine Stärkung der Muskulatur zu stabilisieren.

Bei traumatischer Schulterluxation ohne großen Belastungsanspruch und älteren Patienten kann ein konservativer Behandlungsversuch durchgeführt werden. Kommt es trotz Behandlung immer wieder zu  Gelenkverrenkungen, die die Aktivität des täglichen Lebens oder sportliche Aktivitäten behindern, kann eine Operation helfen.

Operative Therapie

Bei jungen, sportlich aktiven, Patienten mit unfallbedingter Schulterinstabilität oder bei anhaltender Instabilität nach konservativer Therapie empfehlen wir die operative Behandlung. Das Ziel ist die Wiederherstellung eines stabilisierenden Pfannenrandes aus Knorpellippe und Gelenkkapsel. Der abgerissene und abgerutschte Kapsel-Labrum-Ring wird dafür mobilisiert und mit Ankernähten auf dem knöchernen Pfannenrand befestigt („Reifen-auf-die-Felge-Prinzip“). Auch knöcherne Pfannenrandabbrüche (sog. Bankart-Frakturen) können durch ein minimalinvasives OP-Verfahren behandelt  werden. Nach wiederholten Luxationen ist eine Stabilisierung oft nur durch eine Kapselraffung mit Bildung einer neuen Gelenklippe zu erzielen (sog. Kapselshift mit Neo-Labrum).
 
Ist die Instabilität die Folge eines Knochenverlustes der Gelenkpfanne, sollte ein Pfannenaufbau mit Knochenspan aus dem Becken oder Versatz des Rabenschnabelfortsatzes durchgeführt werden. Diese Operationsverfahren werden derzeit noch am häufigsten über offene Zugänge durchgeführt.

Anatomie der Schulter

   Anatomie der Schulter

Operation Schulterluxation
Operation Schulterluxation
Operation Schulterluxation
Operation Schulterluxation

   Naht der Gelenklippe und Raffung der überdehnten Gelenkkapsel.

Nachbehandlung

Die Zeit bis zur Einheilung des aufgebauten Pfannenrandes beträgt mindestens 6 Wochen. In dieser Zeit soll die Beweglichkeit unter  krankengymnastischer Betreuung schrittweise wieder hergestellt werden. Außenrotations- und Seithebebewegungen sollen dabei vermieden werden. Eine Ruhigstellung ist bis zu 3 Wochen nötig. In der Regel ist Autofahren nach 4-6 Wochen wieder möglich. Die Rückkehr zu körperlichen Arbeitstätigkeiten ist nach ca. 6 Wochen möglich, Überkopftätigkeiten benötigen jedoch eine verlängerte Rehabilitationsphase von bis zu 3 Monaten.

Sportfähigkeit

In Abhängigkeit vom operativen Vorgehen ist ein Beginn der sportlichen Betätigung nach frühestens ca. 3 Monaten wieder möglich. Eine spezielle krankengymnastische Übungsbehandlung ist nach der Operation wichtig. Die Zeit bis zur Rückkehr zu Wettkämpfen in Überkopf- oder Kontaktsportarten kann einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.